Gründungsjahr 1946 - Wohnungen in Melsungen

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Gründungsjahr 1946

Unsere Genossenschaft
Die Väter und Gründer der Genossenschaft
Alles begann am 26. Juli 1946. An diesem Tage versammelten sich in Melsungen
sieben Männer und gründeten eine später hoch geschätzte und anerkannte Einrichtung,
deren Wirken noch heute spürbar ist:
Die „Wohnungs- und Siedlungsbaugenossenschaft eingetragene
Genossenschaft Melsungen/Bez. Kassel“. Es waren Martin Greiling,
Fritz Prior, Johannes Lichau, Valentin Braun, Adam Ritter, Johann Eysel
und Karl Rohde. Zu den Initiatoren zählten ferner Kaspar Werner und
Adam Gipper. In dieser Gründungsversammlung wurden die Satzung erarbeitet,
angenommen und der Vorstand gewählt.
Die ersten drei Vorstandsmitglieder der Genossenschaft waren Martin Greiling, Johannes Lichau und Fritz Prior.
Die Männer der ersten Stunde und ihre Ziele
Das „menschenwürdige  Unterbringen der Bevölkerung“ war das Leitziel der
Männer der ersten Stunde und unter diesem Motto gelang es ihnen, die schwierigen
Aufgaben anzupacken und zu bewältigen.
Die Väter der Genossenschaft haben die Wohnungsnot am Ende des Zweiten Weltkrieges
selbst miterlebt und wussten bald, dass die Zusammenführung der Familien, die fast ausnahmslos
auseinandergerissen waren, nur mit einer menschenwürdigen Wohnung zu einem
angemessenen Mietpreis möglich war.  Zur Erinnerung: Damals kamen 10 Millionen Flüchtlinge
nach Deutschland, die ohne Hab und Gut ihre Heimat verlassen mussten.
Der sozialen Einstellung und der Energie der Gründer –allen voran Vorsitzender Martin Greiling – ist es zu verdanken,
dass schon bald die ersten Wohnungen entstanden und der Aufstieg kontinuierlich fortgesetzt wurde.
Die ersten schweren Jahre 1946 bis 1955
Nach der Gründung am 27.07.1946 betrieb der Vorstand, dass die
Genossenschaft als gemeinnützig anerkannt, an den Prüfungsverband angeschlossen und in das
Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Melsungen eingetragen wurde.
Dann begann die arbeitsreiche Zeit. Damals genügte es nicht wie heute, 620 Euro Anteil zu zahlen
und damit Mitglied zu werden. Der Anfang war eine Pionierarbeit. Doch sie sollte sich lohnen.
Jeder der sieben Gründergenossen legte zunächst 300,-- R-Mark als Stamm-
kapital auf den Tisch. Aber das Geld war zur damaligen Zeit nicht ausschlag-
gebend. Es fehlte das Material. Daher musste man zur Selbsthilfe greifen.
Gleich im ersten Winter wurde im Melsunger Stadtwald das Bauholz geschlagen.
Andere Mitglieder brachen in einem städtischen Steinbruch, „Der Koppe“, bei der Heilstätte Sandsteine.
So wuchsen allmählich die ersten drei Häuser im Bereich der Waldstraße.
Die Ausschachtungen mussten noch von Hand vorgenommen werden und
dabei standen besonders die Frauen der Mitglieder ihren Mann.
Nach  der Währungsreform im Juni 1948 blies ein anderer Wind, der neue
Schwierigkeiten mit sich brachte. Waren vor der Reform genügend Arbeits-
kräfte vorhanden, aber kein Material, so ergab sich mit der Einführung der
harten D-Mark ein umgekehrtes Bild: Das Material war da, aber es mangelte
an Geld und Grundstücken. Hinzu kam die immer noch riesengroße Nachfrage nach Wohnraum.
Dass alle diese Schwierigkeiten trotzdem gemeistert wurden, kommt auf das
Konto von Martin Greiling. Er hat ein großes Werk vollbracht und sich
gemeinsam mit anderen Mitgliedern aufgeopfert. Greiling war wohl nicht  
immer ein bequemer Partner, aber trotzdem aufgrund seiner Erfolge und
seines Engagements für die soziale Gerechtigkeit von allen geachtet. Er hat
oft schwere Kämpfe, auch mit den Behörden führen müssen, um sein Ziel
zu erreichen.
Aber der Erfolg hat Greiling letztlich recht gegeben. Wenn die Genossenschaft
trotz aller Probleme noch vor der Währungsreform die ersten Wohnungen baute,
so war dies nur möglich mit dem Idealismus, dem Verantwortungsbewusstsein
und der Tatkraft der Männer der ersten Stunde, die ihre schweren Aufgaben
ehrenamtlich anpackten.
Den schönsten Lohn für ihre Mühen erhielten die Beteiligten am
24. September 1955. Es wurde Richtfest gefeiert für zehn neue Zweifamilienhäuser,
die Platz für 20 Familien boten. Dies war ein Meilenstein in
der Geschichte der Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft und insbesondere
für Martin Greiling. Dieses Fest gestaltete sich zum Ehrentage für die
Genossenschaftsbewegung, die sich mit unbeirrbarem Optimismus zum Ziel
gesetzt hatten, preiswerte Wohnungen für arbeitende Menschen zu schaffen.
Erwähnenswert sind auch die Leistungen der Architekten Gustav Gockel,
Ernst Bernhardt und der Mitarbeiter der Firmen Zamzow, Ritter und Horn.
Die Jahre 1955 bis 1966 –Zeichen des Aufstiegs
Am 29. Juli des Jahres 1966 erschien das Melsunger „Heimat Echo“ mit der Schlagzeile:
„40 Häuser mit 120 Wohnungen gebaut“. Die Genossenschaft zog in ihrer Generalversammlung, fast auf den Tag genau 20 Jahre nach der Gründung, eine stolze Bilanz. Vorsitzender Martin Greiling und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Günter Schürer berichteten den Genossen von der Arbeit der vergangenen Zeit. Bis zum Jahr 1966 wurden für rund zwei Millionen DM  
acht Einfamilienhäuser
22 Zweifamilienhäuser                            
ein Vierfamilienhaus                             
sechs Sechsfamilienhäuser und                             
drei Neunfamilienhäuser                              
aus dem Boden gestampft.
Hinzu kamen ein Laden, ein Büro und drei Garagen.
Der damalige Landrat, Franz Baier, selbst Baugenosse und Mitarbeiter von
Anfang an, sagte, dass durch die Tätigkeit der Gemeinnützigen Wohnungs-
und Siedlungsbaugenossenschaft ein Anziehungspunkt in der Bartenwetzerstadt geschaffen worden sei.
Von grünen Gärten umgeben, in herrlicher Lage dicht am Wald und mit Blick
auf die Kernstadt Melsungen: Die Zweifamilienhäuser mit den Nummern
52 und 54 in der Waldstraße.
Baupause von 1966 bis 1970 –Weiterarbeit bis 1981
Für die Genossenschaft unerschwingliche Grundstückspreise ließen in den
Jahren 1966 bis 1970 eine Baupause eintreten. Doch die Arbeit unter der
Leitung des neuen 1. Vorsitzenden, Wolfgang Fleischert, der dieses Amt
nach dem Tode Martin Greiling im Jahre 1968 antrat, trug weiter ihre
Früchte.
Einige Fakten aus er Zeit von 1971 bis heute: Am 11. September 1971 feierte
die Genossenschaft ihr 25jähriges Jubiläum. Die lange Reihe der Ehrengäste
und die Worte des Dankes machten wieder einmal deutlich, welcher Wertschätzung
sich die Genossenschaft in der Öffentlichkeit erfreut. Fleischert
gab seinerzeit einen Rückblick auf den Werdegang und dankte allen Beteiligten.

Unter seiner Führung und unter dem Motto „Wohnungen bauen – Eine
soziale Tat“ wurden in den folgenden Jahren weitere Bauvorhaben begonnen
und vollendet.
In den Jahren 1971/72 entstanden ein Dreifamilienhaus und drei Garagen in
der Waldstraße 10a.
1973 wurden alle Häuser modernisiert. 1974 entstand ein Vierfamilienhaus in
der Oberen Waldstraße 3a. 1975 wurden zehn Parkplätze an  der Waldstraße 26
errichtet. In den Jahren 1979/80 wurden zwei Einfamilienhäuser in der Oberen
Waldstraße 3 b gebaut. Ein Büro und ein Laden wurden in Wohnungen
verwandelt.
Heute, zu ihrem 60jährigen Jubiläum, verfügt die Genossenschaft über insgesamt 12 Häuser mit 73 Wohnungen,
nachdem einige Gebäude verkauft worden waren.
Anhand des Werdegangs ist zu erkennen, dass die Grundideen und Leitsätze der
Väter und Gründer bei ihren Nachfolgern in den besten Händen liegen und eine
Garantie dafür sind, dass die erfolgreiche Arbeit für die Allgemeinheit und die soziale Sicherheit der Mitbürger fortgesetzt wird.
Die Genossenschaft hat in den 60 Jahren ihres Bestehens nicht nur die Wohnungsnot gelindert und Wohnraum geschaffen,
sondern darüber hinaus das Bild und den Charakter Melsungen mit beeinflusst.
Die 60 Jahre rechtfertigen die Hoffnung, dass die Genossenschaft gemeinsam
mit ihrem Vorstand, Aufsichtsrat und allen Mitgliedern auch in Zukunft den
an sie gestellten Anforderungen und Zielsetzungen gerecht wird.




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